WERKE UND EINFÜHRUNGEN

AUSZÜGE EINIGER EINFÜHRUNGEN VON MONOGRAPHIEN, KATALOGEN UND WICHTIGSTEN ZEITUNGEN


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Alle die in diesem Auftritt eingeführten Werke gehören öffentlichen und privaten Sammlungen an.

 

    

"Franz Borghese als Schreiber stellts sich also witzig an die Seite von Franz Borghese, der zeichnet, malt und haut, mit der  duckmäuserischen aber einschmeichelnden Verschiedenartigkeit eines seinen Bildern parallel stehenden und der selben Welt darstellenden Repertoires, aber nicht von ihnen abhängig, und nicht einmal ihnen gegenüber beschreibend. Die Seiten, die fragmentarisch durch Flashes und Flashbacks den Tag von Waterloo erzählen sind nicht also sehr lange Beschriftungen der Werke: sie sind selbständige Texte, die von der Anekdote zum Porträt und zur kleinen Erzählung schweifen; und sie sind eher der Filmbearbeitung ähnlich, neben dem Geschmack des achtzehnten und neunzehneten Jahrhunderts der Geschichts- und Brauchvorstellung. In einer auf dem Deckel einer seiner Monographien herausgegebenen autobiographischen Anmerkung, hat der Künstler synthetisch seine Vorzüge als Leser erklärt: "Franz Borghese liest viel, alles, aber seine bevorzugten Lektüren sind Voltaire, für dessen Liebe kann er Rousseau nicht ausstehen, und die Drei Musketier von Dumas, die er als unsterblich betrachtet". Das heißt zwei Jahrhunderte, ein im Gange nach dem anderen, die von der Handlungs- und Denkerzählung, und von der Erzählkunst von Voltaire (reich Ironie und genannter und  wieder genannter Erzählschemen der Vergangenheit), und durch den "Roman Feuilleton", den Fortsetzungsroman fast industriell von Alexandre Dumas dem Vater hergestellt, zu den Bildstreifengeschichten und der Fernseherzählung des zwanzigsten Jahrhundersts ankommen. Mit der progressiven Entwicklung einer auf der plötztlichen Verständlichkeit des Gesprochen und des Verkauften modellierten Sprache, gegenteilig den Fachsprachen der Eingeweihten, behauptet sich so, stufenweise, der indiskrete Scharm des Stereotyps. Das Schreiben schreitet auch durch Interaktionen mit einem Volkspublikum fort, aber häufiger bedient sich des Bezugs dieser Sprache für eine mehr komplizierte und spezifische Bearbeitung hinter der scheinbaren Einfachheit: wie es eben in dem Schreiben und in den Bildern von Borghese geschieht, der (immer in der obengenannten autobiographischen Anmerkung) einige seiner Vorzüge ausgedrückt hat, auch was einige geschichtliche phantastische Personen betrifft: "Unter den berühmten Personen schätzt er Napoleon und Alexander den Mazedonier hoch, aber er zieht Frankenstein und den Graf Dracula vor, vor allem weil sie imaginär sind." Der Stereotyp erweist sich als die die profane Frage der Massenmythologie.

Rom 1999                                                                                                                             Luciano Cabutti

(Franz Borghese - Herausgabe Il Tetto - Roma)

         

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