WERKE UND EINFÜHRUNGEN
AUSZÜGE
EINIGER EINFÜHRUNGEN VON MONOGRAPHIEN, KATALOGEN UND WICHTIGSTEN ZEITUNGEN
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Alle die in diesem Auftritt eingeführten Werke gehören öffentlichen und privaten Sammlungen an.
"In
Borghese spiegelt sich das Drama (oder die Komödie) des zeitgenössischen Künstlers,
der gezwungen ist, um irgendeine Wahrheit zu finden, in einer offenbar falschen
Dimension zu wirken; "Figuren", wie die Alten sagten, Situationen und
Personen deren "dichterischen Wahrheit" notwendigerwise die von der
formalen Logik bestimmte Falschheit voraussetzt. Auf diese Weise sammeln sich in
seinen Werken unendlichen Widersprüchen, Störungen und unerforschliche
Geheimnisse, die nur durch jene ebenso wenig glaubhafte Fähigkeit geklärt
werden können, die die ästhetische Intuition ist. So, je mehr "unglaubhaft"
das Bild ist, desto mehr künstlich wirksam wird es, je weniger versteht man es,
desto mehr kann es uns verwickeln. (Dagegen werden wir ablehnen alles, was eine
Kopie ist, oder eine reine Erklärung Dinger und Ideen, als Gesprächsmomente außer
der Wirklichkeit - und es wäre besser, außer der künstlerischen
Unwirklichkeit zu sagen). Um direkt auf die Werke von Franz Borghese zurückzukommen,
würde ich sagen, daß er vor allem den Raum seiner Imagination gewählt hat, so
wie der erste Schachspieler das Feld der Reflexbewegungen hätte wählen können,
das das Schachbrett ist. Danach hat er die Personen aufgebaut, durch die das
Spiel zu führen, zuletzt hat er begonnen, sie nach Regeln zu bewegen, die mehr
oder weniger von allen als gültig betrachtet sind. Aber er konnte nicht, sie
vollständig zu bewältigen und er wirft auf sie all das, was man normalerweise
in die Beziehungen mit den anderen wirft, Illusionen und Sarkasmus, Ironie und
Leidenschaft, Vertrauen und Mißtrauen.
So passierte es, daß es sich zwischen dem Demiurg-Künstler und seinen Geschöpfen
sehr besondere Beziehungen bilden, einen Austausch, der mehr oder weniger
direkte Anspielungen auf die Welt der alltäglichen Dinge veranlaßt, die auch
die Welt der "anderen" ist. Sie können sich also auch verwickelt fühlen,
mindestens als Zuschauer in dem Spiel der Anspielungen, das sich in das Werk der
dichterischen Illusionen gewandelt ist.
Rom 1973
Franco Solmi
(Franz Borghese - Herausgabe La Nuova Foglio -
Pollenza - MC )